Trip nach Zhongshan

Letztes Wochenende in Hong Kong habe ich mitbekommen, dass ein weiterer WIng in China weilt und das nur rund zwei Stunden per Bus von Heshan entfernt. Sofort war natürlich die Idee geboren, ein gemeinsames Weekend zu verbringen. Da Heshan nicht wirklich etwas zu bieten hat, habe ich mich entschlossen, für das Wochenende nach Zhongshan zu fahren. Eigentlich war geplant am Samstagmorgen mit dem öffentlichen Bus dort hin zu reisen und am Sonntagabend wieder zurück. Da die Chinesen langsam wissen, dass ich jedes Wochenende von hier verreise, fragen sie mich jeweils frühzeitig nach meinen Reiseplänen, um es dann in der ganzen Abteilung publik zu machen. So kam es also, dass plötzlich der IT Chinese (Ben) bei mir stand und mich fragte, ob ich mit einem anderen Mitarbeiter einer anderen Geschäftsdivision bereits am Freitagabend nach Zhongshan fahren wolle. Da das Busfahren, insbesondere das Billetkaufen ohne Chinesischkenntnisse eine wahre Herausforderung ist, habe ich zugesagt. So wurden unzählige Telefonate und Abklärungen für mich gemacht und das Ganze hat dann auch wirklich geklappt. Da dies absolut spontan entstanden ist, hatte ich gerade Mal 15 Minuten zum Packen. Mittlerweilen bin ich aber so routiniert, dass dies kein Problem mehr darstellt…!

So bin ich also bereits am Freitagabend im Apartment meines Kollegen, Tom Mosimann, aus der Parallelklasse angekommen. Wir haben zuerst einige Erfahrungen ausgetauscht, wobei witzig ist, dass wir eigentlich bislang Ähnliches erlebt haben. Natürlich war Ausgang ebenfalls ein Thema und wir sind ins Stadtzentrum (rund 20 Minuten per Taxi) gefahren, um in der „friends Bar“ einige Drinks zu gönnen. Die Bar wird von einem Kanadier betrieben und hat dementsprechend auch viele internationale Besucher. So haben wir an diesem Abend Deutsche, Holländer, Türken, und einen Rumänen kennen gelernt. War echt witzig, hat uns aber gezeigt, dass ein zu langer Aufenthalt in China nicht gut ist, sind doch alle grosse Fans vom Alkohol. Zur späten Stunde hat dann der eine Holländer gemeint: „ I am a bit Johnny Walker…!“, was zum Motto des Wochenendes wurde. Schlussendlich sind wir so gegen vier ins Bett gekommen, naja, ich auf das eher unbequeme Sofa! Den Samstag haben wir mit shoppen und einfach herumhängen verbracht. Am Nachmittag war es so heiss (wohl über 37 Grad Celsius), dass es unter freiem Himmel nicht mehr auszuhalten war und wir uns eine Fussmassage gönnten. Den Abend haben wir dann wiederum im Stadtzentrum verbracht. Das Lan Kwai Fong von Zhongshan ist eher für die Chinesen ausgerichtet, weshalb wir nur einen Whiskey Cola lang dort blieben. Schlussendlich hat es uns wieder in die friends Bar verschlagen, wo wir wieder einige Leute vom Vorabend trafen. Mit dabei diesmal auch eine Chinesin, die grosse Freude an uns Schweizern hatte 🙂 . Ebenfalls neu hinzugekommen war ein Inder (Bin Laden ähnlich). Die Holländer, Türken, Inder und eben diese Chinesin geschäften mit Kleidern und hatten so etwas wie ein Businessmeeting und am Abend wie bereits angetönt die Johnny Walker Runde. Wieder sind wir nach einem Besuch im McDonald`s erst im Morgengrauen nach Hause gekommen.

 

Am Sonntag habe ich dann bereits um viertel vor drei die Rückreise in Angriff genommen. Ich wurde am Freitag noch mit tausenden von Post it ausgerüstet, die ich am Schalter zeigen konnte. Das Ganze hat auch geklappt und irgendjemand mit minimen Englischkenntnissen findet man glücklicherweise immer. Als mich dann in der Wartehalle noch ein Chinese angesprochen hat, ob ich auch in Heshan bei Franke arbeite war ich komplett erstaunt. Ich kannte James nämlich bis zu diesem Zeitpunkt nicht (er arbeitet in einem anderen Büro wie ich) er mich aber schon. Er ist anscheinend Zaungast bei unseren Firmenfussballspielen und hat mich deshalb erkannt. So hatte ich wenigstens eine Unterhaltung auf der Fahrt. Die Busfahrt bleibt ein Abenteuer für sich. Die Platzverhältnisse sind wohl eher für Minichinesen gedacht, ich hatte kaum Platz für meine Beine (die Sitze sind noch viel enger als in der Economy im Flugzeug). Der Bus war komplett überfüllt, sogar im Gang wurden noch Hocker aufgestellt, wo Leute sassen. Nach der Abfahrt aus der Bus Station sind wir keine 50 Meter weit gefahren, musste zu allem Übel auch noch einer kotzen…! Mann kann sich das Malheur ja vorstellen. Die Strassenzustände in China sind nicht zu vergleichen mit jenen in der Schweiz. Schlaglöcher und Bodenwellen sind hier an der Tagesordnung. Es schlägt einem brutal umher, man kann sich das echt nicht vorstellen. Ich bin dann in Heshan ausgestiegen und der Bus hat seine Fahrt in eine andere Stadt fortgesetzt. Wäre interessant zu wissen, was da noch alles passiert ist. Immerhin konnte ich noch den Anfang von James Bond Goldeneye auf Chinesisch schauen. So modern war dann der Bus doch wieder, dass noch ein TV installiert war. Hier findest du noch einige Bilder von diesem Wochenende.

So ist auch ein weiteres, sehr abenteuerliches Wochenende zu Ende gegangen. Die Planung fürs Nächste ist bereits in Angriff genommen worden 🙂 .

 

Hinterlasse einen Kommentar