Real Chinese Weekend

Das vergangene Wochenende habe ich in gewohnter Umgebung, meinem China Hometown, in Heshan City verbracht. Eigentlich in Shaping Town, da sich Heshan City aus sechs verschiedenen kleineren Städten zusammensetzt und eigentlich nur so etwas wie der übergeordnete Stadtname ist. Franke ist aber in Shaping Town beheimatet und deshalb gehe ich auch immer dort in die Stadt. Langsam kenne ich alle guten Restaurants und Shops. Ich bin sozusagen schon „half local“ nun. Natürlich wollte ich auch dieses Wochenende nicht einfach faul herumliegen, sondern hatte wiederum ein umfängliches Programm.

Für Samstag war ein kleiner Geschäftsausflug geplant 🙂. Nicht wirklich eigentlich, denn das Geschäft hatte nichts damit zu tun und hat auch nichts daran bezahlt. Ursprünglich wollten nur etwa fünf Personen „Floatboaten“ gehen. Da sich das Vorhaben aber im Büro herumgesprochen hat, sind wir schlussendlich 16 Personen gewesen, ein kleiner Geschäftsausflug also…! „Floatboaten“ ist ein Ausdruck der Chinesen und steht eigentlich für Riverrafting in einem Schlauchboot. Da das Ganze überall nur auf Chinesisch beschrieben ist, konnte ich den wirklichen Namen nicht wirklich herausfinden und nenne das jetzt halt so wie die Chinesen.

Nach einem Chinese Morning Tee (das ist das Chinesische Frühstück), wo bereits Fleisch und Reis gegessen wird (war aber sehr gut), haben wir uns auf die rund einstündige Carfahrt zum Floatboating aufgemacht. Wo wir genau hingefahren sind konnte ich nicht nachvollziehen, war doch alles auf Chinesisch angeschrieben und unsere Reisebegleiterin hat die ganze Zeit hindurch geredet und Lieder gesungen. Full time advertisement sozusagen. Bevor es los ging gab es vor Ort noch Chinese Noodles, damit wir gestärkt starten konnten. Anschliessend sind wir mit einem kleinen, völlig überfüllten Bus auf einen Berg gefahren, wo wir Schwimmwesten, Helm und eben ein Gummiboot für zwei Personen gefasst haben. Nach einer kurzen Wartezeit wurden wir dann in den teils naturbelassenen, teils menschlich nachgeholfenen „Wildbach“ abgelassen, wo der Spass beginnen konnte. War wirklich lustig, die Stromschnellen zu durchfahren. Von Zeit zu Zeit gab es wieder seichte Gewässer wo Wasser gestaut wurde, um anschliessend wieder einen Strom erzeugen zu können. Natürlich haben sich die Chinesen auch für diesen Teil etwas einfallen lassen und so hat jeder vor Abfahrt einen, wie es die Chinesen nennen, „Water container“ erhalten. Ich würde es eher Wasserbehälter oder Wasserpfanne nennen. Es war ausschliesslich dafür gedacht, sich gegenseitig anzuspritzen und eine unglaubliche Wasserschlacht zu veranstalten. Da ich zusammen mit einem Polen (ebenfalls von der Firma) der einzige Nichtchinese war, war ich natürlich ein beliebtes Ziel. Ich habe mich aber gut geschlagen und gewisse Chinesen und Chinesinnen hatten es zum Ende gemieden, in meine Nähe zu shippern 🙂. Fotos von diesem Event gibt es leider keine, da meine Digicam nicht unterwassertauglich ist…!

Nach diesem über zwei Stunden dauernden Spass habe ich zurück in Shaping noch ein wenig eingekauft und geshoppt. Man muss bei den Preisen hier wirklich aufpassen, nicht in den Kaufrausch zu verfallen…! Am Abend wurde ich dann kurzerhand zum Project Manager für den Ausgang erkoren und wir haben den Abend in einer Bar mit Bier trinken und Games spielen verbracht. Die Chinesen sind aber keine ultimativen Partygänger, weshalb kurz nach Mitternacht der Weg nach Hause in Angriff genommen wurde. Hier ein paar Bilder von diesem Abend.

Am Sonntag wollte ich dann ursprünglich mit meinem Bericht für die Fachhochschule über mein Auslandpraktikum beginnen. Aber daraus ist dann leider nichts geworden…! Ich habe mich spontan dazu entschlossen, mit einer Arbeitskollegin nach Jiangmen zu fahren (rund 40 Minuten per Bus von Heshan City entfernt), um auch diese Stadt noch zu besuchen. War nichts aussergewöhnliches aber trotzdem noch interessant. Nach einem Nachtessen in Shaping Town ist auch dieses Wochenende zu ende gegangen. Hier noch einige Bilder von Jiangmen.

Das Wochenende hat gezeigt, dass man auch hier, abseits der grossen Städte durchaus interessante Sachen unternehmen kann, man muss einfach jemand Lokales kennen, ansonsten wird es dann doch eher schwierig, vor allem wenn man weder Chinesisch spricht, noch die Zeichen lesen kann.

3 Responses to Real Chinese Weekend

  1. Sabine sagt:

    Ciao Höfen!

    Und wiederemol gits e Itrag vo mir 🙂 Eigentlich hani erwartet dass d Chinese bim Riverrafting villicht, wie im Vergniegispark, au e Rägeschutz aziehnd, aber denn sind si jo dasmol richtig ifallsrich gsi, mit enander asprütze 🙂 Hesch di guet gschlage, schaad gits keini Foteli vo däm Event, wär sicher lustig gsi zum aluege….

    Project Manager bisch au scho worde? I glaub die Chinese wüsse denn gar nümi was mache wenn du nümi dört bisch und wieder zrugg in dr Schwiz. Bim Bier trinke muesch aber ufpasse, du weisch jo was das für Näbewirkige cha gäh.

    Hesch jetzt scho öbis vo dim gshoppte Zügs ind Schwiz gschickt? Muess jo wirklich Hammer si dörte zum ikaufe…liggt leider nit grad dinn in nögschter Zyt bi mir e Bsuech in China.

    Mir fiehre jetzt do morn dr 1. August mit huffe Knaller und Fürwärk und denn fiehri gli mol mi Geburtstag 🙂

    Liebe Gruess vo dr kalte Schwiz

    Sabine

  2. Karin sagt:

    Hoi Hoefen

    Jetzt ha ich endlich au wieder emol gschafft dini Blog ufsuche. Isch jo de Hammer was so erlebsch. Riverrafting isch sicher cool gsi. Ich gang wends Wetter schön isch. Was im Moment nid so hüfig isch in der Schweiz au gli.

    So jetzt isch die Zyt vom schaffe in China au scho langsam verbi. Ich ha gfühl du hesch die erscht grad im Trainig verabschiedet.

    Ich wünsch dir dä e gueti Zyt no bim Reise. Und bis bald ich freu mi scho uf euchi Erlebnis.

    bis bald Grüss Karin

  3. Schlauchboot sagt:

    Hallo Leute, das Schlauchbootfahren muss doch ne menge Spaß gemacht haben oder nicht? Ich freue mich immer riesig wenn ich Schlauchboot fahren darf. Eure Seite gefällt mir gut und ich freue mich schon auf neue Beiträge von Euch. Gruß

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